Fazit und Allgemeines

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Unser Fazit:

Auf unserer Campingreise durch alle drei skandinavischen Länder haben wir viel gesehen und erlebt, wobei unser Eindruck aufgrund der langen Autofahrten natürlich stark vom generellen Landschaftsbild geprägt wurde.

Von Schweden haben wir nur sehr wenig gesehen, so richtig begeistert hat uns davon nichts wirklich. Möglicherweise hätte ein längerer Aufenthalt in Stockholm das geändert, aber dafür fehlte leider die Zeit. Landschaftlich gibt es Wälder, Seen und kleine Ortschaften, die uns im Vergleich zu den anderen beiden Ländern eher kühl und lieblos erschienen sind.

Finnlands südliche Hälfte haben wir nicht gesehen, die nördliche aufgrund einer unglücklichen Streckenwahl hauptsächlich von einer Nebenstraße aus. Generell konnten wir auf hunderten Kilometern genau zwei Dinge beobachten: Bäume und Rentiere. Die Ortschaften wirken liebevoller gestaltet als in Schweden.

Jetzt zu Norwegen, dem wir den größten Teil dieser Reise widmeten. Generell ist es ein beeindruckendes Land, das sich durch die unterschiedlichsten Landschaften, schöne Städte und nette Leute auszeichnet.

Ich würde das Land in drei Teile gliedern: Der Süden bis hinauf nach Ålesund, die Mitte zwischen Ålesund und Lofoten und der Norden von Lofoten bis zum Nordkapp.

Quelle: https://www.worldatlas.com/img/areamap/93ec9c0d837fa77ad36a23b9d49308b5.gif

Der Süden:

Oslo ist eine wunderschöne Stadt, in der man locker ein paar Tage verbringen könnte. Die Landschaft bis hin zur Küste und bis zum Nationalpark Dovrefjell ist sehr schön, aufgrund der leichten Erreichbarkeit aber auch gut bevölkert, Seeufer sind meist komplett verbaut. Wildcampen ist schwierig, näheres weiter unten. Die Nationalparks, Küstengebiete und Fjorde sind aber trotzdem einen Besuch wert! In diesem Gebiet sind 95% aller mautpflichtigen Straßen des Landes.

Die Mitte:

Die Landschaft rund um die Straße E6 ist von Landwirtschaft geprägt, will man nicht nur die E6 fahren, sind Fähren wegen der extrem zerklüfteten Küsten unumgänglich. Das gilt auch für das landschaftlich schöne Helgeland. Wildcampen ist auch hier nicht so einfach, Campingplätze aber günstiger und in großer Zahl vorhanden.

Der Norden:

Von Lofoten aufwärts haben wir nichts mehr zu meckern. Hier kann man die Schönheit und Weite dieses Landes auf sich wirken lassen und auch vergleichsweise leicht an die Küste fahren. Auch wenn Lofoten von vielen Touristen besucht wird, ist es eine Reise wert, wobei ich aber auf jeden Fall auch weiter in den Norden fahren würde. Die Insel Senja und die Städte Tromsø und Hammerfest sowie natürlich die Landschaft dazwischen können wir jedem ans Herz legen. Weiter oben wird das Land wieder flacher und karger bevor es sich etwas südlich des Nordkapps wieder von einer anderen, etwas hügeligeren Seite zeigt. Das Nordkapp und die umgebenden Landstriche sind fantastisch und von atemberaubender Schönheit.

Unterkunft:

In Südnorwegen ist Wildcampen schwieriger als gedacht, da leicht erreichbare Plätze entweder zu klein oder privat sind bzw. das Campen untersagt ist. Dieses Verbot ist zwar angeblich oft nur als Absicherung gedacht und muss nicht wirklich ernstgenommen werden, wir wollte. Aber trotzdem entspannt schlafen können.

Campingplätze sind in großer Zahl vorhanden, gut beschildert und bieten meist Dusche, WC und Küche.

Auf Hochebenen mit niedriger Vegetation (zB Sognefjellet) sind Plätze leicht zu finden, aber man ist den Elementen (Wind, Regen) stärker ausgesetzt.

Preise (Norwegen):

Campingplatz (Kfz+Zelt+2 Pers.): 100 – 200 NOK

Dusche am Campingplatz (pro Pers.): 10 NOK

Treibstoff: Diesel 12 – 15 NOK pro Liter, Benzin 13 – 17 NOK pro Liter

Mineralwasser 1,5l: ca. 20 – 25 NOK +Pfand

Mineralwasser 5l: 20 – 25 NOK

Nordkapp: 540 NOK für Pkw und zwei Personen

Bier 0,5l (Geschäft): 25 – 40 NOK

Baked Beans: ca. 12 NOK

Packung Instant-Nudeln: ca. 30 NOK

Restaurant: Zu teuer, um es in Worte zu fassen

Pizza 25cm (Peppe’s Pizza) : 150-200 NOK

Bier 0,6l (Peppe’s Pizza): ca. 100 NOK (!)

Verkehr:

Die Geschwindigkeitsbeschränkungen sind eher niedrig 50/80/90 km/h, Einheimische halten sich nur selten daran, grundsätzlich ist das Autofahren sehr entspannt. Blitzer sind immer 500m vorher gekennzeichnet.

Die Straßenverhältnisse sind gut bis sehr gut, allerdings gibt es fast keine Autobahnen, auch Hauptverbindungen (E6) sind normale Landstraßen.

Eine Küstenstraße im üblichen Sinne existiert in Norwegen de facto nicht, in Küstennähe ist man stark auf Fähren angewiesen oder man kehrt immer wieder zur nächsten Nord-Süd-Verbindung (E6) zurück.

Im Vergleich zu Österreich sind in Norwegen Elektrofahrzeuge stark verbreitet, besonders die hohe Dichte an Tesla-Fahrzeugen ist auffallend.

Viele Straßen in Südnorwegen sind Mautpflichtig, die Bezahlung erfolgt elektronisch, dazu ist zumindest bei Mietwagen von Hertz ein entsprechendes Gerät im Fahrzeug installiert, die Abrechnung erfolgt dann über die Mietwagenfirma. Bei Privat-KFZ muss das Kennzeichen vorab online registriert werden. Im Norden haben wir keine Mautstraßen gefunden.

Diverses:

Was in keinem Reiseführer erwähnt wurde ist, dass es in Norwegen bis zum Nordkapp hinauf fast überall Mücken gibt, die einem auch bei Temperaturen von 10 Grad und leichtem Wind das Leben schwer machen können! Daher unbedingt Insektenspray einpacken!

Drohnen:

Norwegen hat für Drohnenpiloten einen großen Vorteil, es gibt nämlich kein Drohnengesetz im üblichen Sinne. Ich habe eine Versicherung, die auch hier gilt und die ich jedem empfehlen kann. Wenn man dann noch den Hausverstand etwas einsetzt, kann man in Südnorwegen vollkommen entspannt seine Drohne pilotieren.

Rein gesetzlich spricht natürlich auch im Norden nichts dagegen, technisch aber sehrwohl, wie ich feststellen musste.

Je weiter wir in den Norden kamen, desto mehr begann die Mavic beim Geradeausflug nach links abzudriften und sich im Schwebeflug leicht zu drehen. Zuerst brachte ich das mit dem vor der Reise gemachten Firmwareupdate in Verbindung, was sich aber dann als irrelevant erweisen sollte. Direkt am Polarkreis flog der Kopter noch sehr brav, weiter nördlich kam es dann bei einem Flug zu massiven Problemen mit  kurzem GPS-Ausfall und schweren Fehlermeldungen wie „IMU heading exception…“. Man muss dazu wissen, dass die DJI Mavic einiges an funktionierender Sensorik braucht, um eigenständig ihre Position und Richtung zu halten und stabil zu fliegen, fällt diese aus, muss die Drohne komplett manuell geflogen werden, was aufgrund ihrer Bauform angeblich sehr schwierig bis unmöglich sein soll.

Was letztendlich die Probleme verursacht hat, findest du in diesem Blogbeitrag.

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