Aurora Borealis

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Tag 14

Wir wollten um 8:00 Uhr die Fähre von Lødingen nach Bognes erreichen und mussten daher schon um 7:00 Uhr das Hotel in Sortland verlassen. Es läutete also um 6:00 Uhr der Wecker, damit wir das kurze aber doch schmackhafte Frühstück genießen konnten.

Die dreistündige Fahrt nach Bodø erwies sich als eher unspektakulär, von der Stadt erhofften wir uns dafür mehr. Das Auto an einer langsamen 11kW Ladesäule in einem Parkhaus abgestellt, machten wir uns auf eine Erkundungstour durch das Zentrum. Bodø wurde im Reiseführer als windig und langweilig beschrieben und wir wollten uns vom Gegenteil überzeugen lassen. Der Wind wehte zwar nicht so stark, aber langweilig war die Stadt trotzdem. Nach einem HotDog vom 7-Eleven gingen wir zum Auto zurück und fuhren zu einem Schnelllader, um bald weiter zu kommen. Wir überlegten, ob es noch Sinn machen würde, die Route über die Helgelandskysten zu fahren, da die Zeit schon wieder schneller war als wir.

Motiviert von der immer wieder hervorstechenden Sonne, entschieden wir uns für die Küste und fuhren als erstes zum Saltstraumen, den stärksten Gezeitenstrom der Welt. Das mit Flut und Ebbe ein- bzw. ausströmende Wasser bildet spektakuläre Strudel, wenn es durch die etwa 150m breite Enge fließt.

Die Landschaft am Weg zur nächsten Fähre war beeindruckend und bestätigte uns in unserer Entscheidung, diese Route gewählt zu haben. Die Straße führte uns vorbei am Svartisen, dem zweitgrößten Gletscher Norwegens, bevor wir gerade noch rechtzeitig die Fähre in Forøy erreichten und nach achtminütiger Überfahrt in Ågskardet waren.

Die nächste Fähre war nur eine halbe Stunde entfernt. Wir reihten uns hinter einem postapokalyptisch anmutenden Campingvehikel ein und nutzten die einstündige Wartezeit zum Abendessen im Auto. Rund eine Stunde dauerte die Überfahrt von Jektvik nach Kilboghamn, während der wir den nördlichen Polarkreis überquerten.

Bei der Ankunft war es bereits dunkel und wir steuerten einen per Google Streetview ausgekundschaften Schlafplatz an, entschieden uns aber schlussendlich für einen anderen. Gleich nach dem Aussteigen fielen uns seltsam aussehende Wolkenformationen auf, die sich bei genauerer Betrachtung als Nordlichter herausstellten. Wir waren sehr überrascht davon, dieses überwältigende Naturschauspiel in diesem Urlaub zu erleben, genossen es und machten ein paar Fotos. Selbst im Auto liegend konnten wir die Lichter durch das Glasdach noch sehen.

In der Früh ab und zu Nieselregel, danach bewölkt mit ab und zu Sonne, 10-14°C, 6721km.